Fazit: In der Auswertung der
gestellten Prognosen aus den letzten 131 Monaten ist ersichtlich, dass bei allen drei Monatsprognosen der
RV-Wert positiv war. Das bedeutet, dass jede Monatsprognose eine
Vorhersageleistung erbracht hat. Dabei lieferte die Einmonatsprognose um
20 % bessere Werte als die
Referenzprognose (Vorhersage das Normalwertes) und brachte somit erwartungsgemäß
bessere Ergebnisse als die Zwei- und Dreimonatsprognose. Interessanterweise
liegen die Resultate der Dreimonatsprognosen nach wie vor über denen der
Zweimonatsprognosen. Eine Erklärung hierfür kann nicht gegeben werden. Eventuell
ist dies eine temporale Erscheinung und ändert sich mit längerem
Verifikationszeitraum wieder.
Der RV-Wert der Jahreszeitenprognose schneidet zum jetzigen Zeitpunkt von allen
Prognosen am besten ab, was einerseits an der geringeren Anzahl verifizierter
Jahresabschnitte liegen könnte, andererseits an einer besseren Vorhersagbarkeit
längerer Zeitperioden (Jahreszeiten statt einzelner Monate). Daher sind die
Auswertungen der Jahreszeitenprognose momentan noch bedingt aussagekräftig.
Auffallend ist, dass bei allen drei Monatsprognosen sowie der
Jahreszeitenprognose der BIAS recht hoch liegt. Damit wird ausgedrückt, dass die
Vorhersagemethode im Mittel kälter vorhersagt als wie der tatsächliche
Witterungsverlauf entsprach. Der Grund hierfür sind die vielen deutlich zu
warmen Jahresabschnitte im Vorhersagezeitraum. Daher wurde für zukünftige Prognosen die Überlegung in Betracht gezogen, eine BIAS-Korrektur einzuführen, um die berechneten Werte der voraussichtlichen
Abweichungen im Sinne der zu warmen Epoche etwas hoch zu setzen. Anm.: Da
der Untersuchungszeitraum bis auf das Jahr 2008 ausgedehnt wurde und nun die
Berechnung der Anomalie-Werte gegenüber der Periode 1949 - 2008 erfolgt, hat
sich die BIAS-Korrektur erübrigt, da die warmen 90er Jahre mit in der Rechnung
integriert sind und somit bereits eine Anpassung erfolgte.
Weiterhin ist zu erkennen, dass bei der
Trendprognose (Vorhersage des Vorzeichens) recht gute Resultate erzielt wurden,
wobei auch hier die einmonatigen Prognosen etwas besser abschnitten
als die Restlichen. Insgesamt entsprechen die Ergebnisse ungefähr denen des
"normalen" RV-Wert. Gleiches gilt für die Jahreszeitprognosen, die hier z. Z. das mit Abstand beste Ergebnis
markieren - ein Zeichen dafür, dass die einfache Trendprognose einer Jahreszeit
("der Winter wird milder als normal.....") noch immer die zuverlässigste Aussage
im langfristigen Bereich ist.
Analog zu den RV-Werten
verhalten sich die Korrelationskoeffizienten (KK) zwischen prognostiziertem und
eingetretenen Messwert. Der KK bietet sogar noch den Vorteil, dass man das
Ergebnis auf Signifikanz untersuchen kann. Bei einem 131-Monate umfassendem
Datenkollektiv sind die KK der Ein- und Dreimonatsprognosen mit Werten von +0.33
und +0.22 auf dem 99%-Level signifikant, die Zweimonatsprognose mit +0.15 immerhin
noch auf dem 90%-Level.
|